Grauen

Grauen

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1grau|en ['grau̮ən] <itr.; hat:
(bei dem Gedanken an etwas Zukünftiges) Angst, Unbehagen empfinden:
mir/(seltener:) mich graut, wenn ich an morgen denke; ihm graute vor den langen Nächten; es graut mir vor der Prüfung.
Syn.: sich entsetzen, sich fürchten, sich gruseln, schaudern, schauern.
  2grau|en ['grau̮ən] <itr.; hat (geh.):
dämmern:
sie gingen erst nach Hause, als der Morgen graute; es begann gerade zu grauen, als sie das Haus verließen; ein neuer Tag graut (bricht an).

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grau|en1 〈V. intr.; ist/hat〉
1. grau werden, ergrauen (Haar)
2. 〈schweiz. a.〉 schimmeln
● der Morgen, der Tag graut es wird Tag; 〈Perf. selten〉 der Tag hat gegraut; beim ersten Grauen des Tages [<ahd. grawen „grau werden“; → grau]
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grau|en2 〈V. tr. u. V. intr.; (unpersönl.) od. refl.; hat〉 mir, 〈selten〉 mich graut (es) vor jmdm. od. etwas, ich graue mich vor jmdm. od. etwas ich empfinde Furcht, Entsetzen vor jmdm. od. etwas ● mir graut schon jetzt vor der Entscheidung; ihm graute vor der Trennung; ich habe mich davor gegraut [<ahd. (in)gruen „schaudern“; zu idg. ghreu- „zerreiben, zermalmen“; hierzu grausam; verwandt mit Graus, grausen, Greuel, gruseln]

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1grau|en <sw. V.; hat [mhd. grāwen, ahd. grāwēn = grau werden; dämmern]:
1. (geh.) dämmern:
der Abend graut;
ein neuer Tag graut (bricht an);
es begann gerade zu g.
2. (selten) grau werden; ergrauen:
ihre Haare beginnen zu g.
2grau|en <sw. V.; hat [mhd. grūwen, ahd. (in)grūēn, H. u.]:
a) <unpers.> jmdn. Grauen empfinden lassen:
mir/(seltener:) mich graut, wenn ich an morgen denke;
es graut mir heute schon vor der Prüfung;
b) <g. + sich> Grauen empfinden:
sich vor einer Begegnung g.;
ich graue mich nicht so leicht.

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Grau|en, das; -s, -: 1. <o. Pl.> Furcht, Entsetzen vor etw. Unheimlichem, Drohendem: ein leises, tödliches G.; ein G. erfasst, überläuft jmdn.; ein G. vor etw. empfinden; Diese ... Männer ... flößten ihm das G. ein, das er manchmal auch vor dem eigenen Spiegelbild ... empfand (Kronauer, Bogenschütze 118); ein G. erregender Anblick; mit G. an etw. denken; Für das antike Rom sei der Tod kein von äußerstem G. erfüllter Einschnitt gewesen (Fest, Im Gegenlicht 358); die Unfallstelle bot noch am späten Nachmittag ein Bild des -s. 2. Grauen erregendes Ereignis: das G., die G. des Atomkrieges schildern.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • grauen — Vsw std. (11. Jh.), mhd. grūwen, ahd. (in)grūēn schaudern Stammwort. In der Bedeutung vergleichbar ist die dentale Erweiterung in lit. graudùs rührend, wehmütig , russ. kslav. sŭ grustiti sja sich grämen . Semantisch naheliegend ist der Wurzel… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Grauen — Grauen, 1) grau werden, so vom Himmel in der Morgendämmerung, auch hier übergetragen auf den ersten Anbruch des Tages; 2) (Psychol.), Furcht empfinden mit Scheu vor etwas, das unvermeidlich scheint; höherer Grad hiervon: Grausen …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Grauen — Grau·en das; s, ; 1 Grauen (vor jemandem / etwas) nur Sg; große Furcht vor einer Person / Sache, die einem unheimlich ist ≈ Entsetzen <ein eisiges, leises, tiefes Grauen; Grauen erregen; von Grauen erfüllt, erfasst, gepackt (sein)> 2 ein… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Grauen — das Grauen, (Oberstufe) eine große Angst, die jmd. angesichts einer Gefahr empfindet Synonyme: Entsetzen, Furcht, Grausen, Horror, Schauder (geh.) Beispiel: Der Anblick eines im Blut liegenden Mannes hat bei mir Grauen erregt. Kollokation: Grauen …   Extremes Deutsch

  • Grauen — Grau|en , das; s, ; es überkommt ihn ein Grauen (Furcht, Schauder); die Grauen (Schrecken) des Atomkrieges; Grauen erregen; vgl. grauenerregend …   Die deutsche Rechtschreibung

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